Die FEMA – Federation of European Motorcyclists Associations |
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1988 fand in Straßburg im Rahmen einer Euro-Demo die Gründung
der FEM statt, einer Dachorganisation aller Motorradfahrer, bei der die
LMI Mitbegründerin war. Dass die FEM überhaupt gegründet
werden konnte ist maßgeblich einem Vertreter der LMI, Jean Paul
Gillen zu verdanken. Er war der einzige der Deutsch, Französisch
sowie Englisch sprach und so zwischen den einzelnen Organisationen dolmetschte. |
Dass die FEM gegründet werden musste war eigentlich der gleiche
Grund weshalb die LMI gegründet wurde. Die Internationale Motorradföderation
FIM dachte nur ans Geldverdienen durch die Vermarktung ihrer Fernsehrechte,
die MUL machte das Gleiche in dem sie Ihre Sportlizenzen verkaufte, aber
keine der beiden Organisationen scherte sich um die Sicherheit im Straßenverkehr
oder um Gesetztesprobleme. Die FEM versuchte sich gegen eine Überreglementierung aus Brüssel
zu wehren und konnte als FEM schon große Erfolge verbuchen wie zum
Beispiel die Entschäfung der Multidirektive welche katastrophale
Ideen beinhaltete. Im April 1997 organisierte die FIM auf Vorschlag der AMA (American Motorcyclists
Association) eine Internationale Konferenz über die Rechte der Motorradfahrer
in Luxemburg. Fast 90 Delegierte der wichtigsten Organisationen FIM, FEM,
EMA aus aller Welt nahmen daran teil, die LMI eingeschlossen, vertreten
waren außerdem die IMMA (Internationale Vereinigung der Motorradkonstrukteure)
sowie Motorradorganisationen aus Amerika und Australien. Die EMA, welche 1992, also 4 Jahre nach der FEM gegründet wurde
hatte ähnliche Ziele wie die FEM, gehörte aber der FIM an. Auf
dieser Konferenz erkannte die EMA dass sie bei der FIM auf verlorenem
Posten stand und beschloss sich von der FIM loszulösen und mit der
FEM zu fusionieren, daraus entstand am 01.01.1998 die FEMA. Ihr gehören heute 23 Nationale Organisationen aus 18 Ländern
mit 400.000 Mitgliedern an. Die Aufgabe der Europäischen Union ist
es verschiedene Standards und Normen zu beschließen, dies trifft
leider auch die Motorradfahrer in verschiedener Art und Weise, z.B. die
Motorräder die sie fahren, die Straßen die sie benutzen, die
Kleidung, Führerscheine, was sie noch selbst an ihren Motorrädern
schrauben düfen, Ersatzteile, Taxen u.s.w. Die FEMA ist die einzige Motorradinteressenvertretung mit Sitz in Brüssel.
Momentan sind dort 3 Personen hauptberuflich angestellt, Christina Gesios,
Bob Tomlins und Antonio Perlot. Die FEMA konnte schon große Erfolge
verbuchen wie z.B. |
Den Vorschlag stoppen, dass sämtliche Motorräder mit Beinprotektoren
ausgerüstet werden müssten. Den Vorschlag stoppen, eine Leistungsbegrenzung für neue Motorräder
auf 100 Ps einzuführen. Den Vorschlag stoppen, den Selbstschraubern durch gezielte bauliche
Maßnahmen die Möglichkeit zu nehmen selbst noch etwas am
Motorrad reparieren zu können. Den Vorschlag einer Reifenbindung stoppen. Den Drei-Stufen-Führerschein stoppen. Den Vorschlag stoppen vorgeschriebene Protektorenkleidung tragen zu
müssen. Die Motorräder aus der Verschrottungsdirektive auszuklammern. Die Geräuschemmission lange hinaus zu zögern. |
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Die FEMA organisierte in der Vergangenheit mehrere Euro-Demos in Brüssel,
Paris oder Bonn mit bis zu 25.000 Demonstranten. Sie ist von der EU-Kommission
als beratendes Organ anerkannt worden und hat diverse Projekte für
die Kommission gemacht, z.B. den "Crash barrier report" ein Gutachten
was es an Möglichkeiten gibt um Leitplanken für Motorradfahrer
sicherer zu gestalten, "Power Two Wheelers-the road through urban traffic
congestion", ein Gutachten über die positive Auswirkung von Motorrädern
im Straßenverkehr, den "European Young Rider of the Year", einem
Wettbewerb für Leute unter 26 Jahren mit dem Ziel die Verkehrssicherheit
zu erhöhen. Aber auch für private Vereinigungen wie die ACEM (Association des
Constructeurs Européens de Motocycles) wurde "Initial Rider Training,
The Views and Needs of the Rider" ausgearbeitet. Dieses Papier wurde der
EU-Kommission vorgeschlagen zur Überarbeitung der Führerscheindirektive
91/439. Zusammen mit Organisationen aus Deutschland, Österreich,
Portugal, Frankreich sowie der LMI tritt die FEMA verstärkt dafür
ein dass Leitplankenprotektoren zum Einsatz kommen. Kürzlich hat die Kommission diese Idee in ihr Programm aufgenommen
und empfiehlt jetzt die Verwendung von Leitplankenprotektoren. Als nächstes wird die Telematics Directive sehr wichtig sein, hier
geht es um die elektronische Manipulierbarkeit von Fahrzeugen im Straßenverkehr.
Die FEMA hat ebenfalls Beraterstatus bei den Vereinten Nationen in Genf
und nimmt regelmäßig an Sitzungen dort teil. Dies ist sehr
wichtig da eine weltweite Globalisierung für Motorräder angestrebt
wird. Das finanzielle Überleben der FEMA wird durch die Mitgliedsbeiträge
der nationalen Organisationen gewährleistet. Pro Mitglied zahlen
wir 1,2 Euro bei einem Minimum von 1000 Mitgliedern pro Jahr. Harley-Davidson
und Triumph unterstützen die FEMA finanziell, Honda, Yamaha, Kawasaki,
Metzeler, Carole Nash Insurance, Shoei oder Lazer Helme unterstützen
die FEMA indem Sie Material wie Motorräder oder Ausrüstung zur
Verfügung stellen. Es gibt jährlich 3 Versammlungen wo sich alle nationalen Organisationen
treffen sowie 7 Sitzungen des exekutiv Komitees woran die 6 nationalen
Organisationen sowie die FEMA Angestellten teilnehmen. Macht für
die LMI 10 Sitzungen pro Jahr welche größtenteils in Brüssel
und Antwerpen stattfinden. Da immer mehr EU-Direktiven in nationales Recht umgewandelt werden, hat
sich ein Großteil der LMI-Arbeit auf die EU-Ebene verlegt. Dabei
wird aber die nationale Basis nicht vernachlässigt. Heute ist die LMI auf Landesebene, sowie durch die FEMA auf europäischer
Ebene, eine anerkannte Organisation und ein voll akzeptierter Gesprächs-
und Verhandlungspartner. |
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